Modellanforderungen

Bevor man sich dazu entschließt auf einem Hang bzw. in die Berge fliegen zu gehen, muss man sich in Abhängigkeit von den zu erwartenden Wetterbedingungen wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit, der voraussichtlichen geländebedingten Intensität des Aufwindes, ein dazu passendes Flugmodell auswählen. Dazu kommt noch die Entscheidung des Piloten, wie er Alpinflug betreiben möchte, genüsslich langsam und vorbildähnlich, oder möchte er schnell fliegen oder Kunstflug betreiben. Eines sei hier gesagt, das alles geht mit nur einem einzigen Modell nicht und wenn, dann keines falls optimal. Aber damit kann/muss man manchmal leben oder man kann auf mehrere unterschiedliche Segelflugmodelle zugreifen.

Da der Durchschnittspilot üblicher Weise nicht unbedingt bei ungünstigen Bedingungen hangfliegen geht, passt für mittlere Windstärken (etwa 5 -15 km/h) ein Allround-modell z.B. ein Easy Glider oder ein ähnlich geartetes Flugmodell. Mit so einem Modell macht es Spaß zu fliegen, ohne ständig viel Steuern zu müssen. Bei nur geringem oder einschlafendem Wind können ausgesprochene Thermiksegler eingesetzt werden, wobei es genügt, dass das Leichtwindmodell auf kleine Aufwinde und Thermikreste anspricht. Das genüssliche langsame Dahingleiten in der beginnenden Abendthermik und im Licht der untergehenden Sonne vermittelt Eindrücke die man so schnell nicht mehr vergisst, Herrscht jedoch starker Wind vor, kann man getrost einen großen schweren Segler, einen Kunstflugsegler oder einen Hangflitzer mit schnellem Flügelprofil verwenden. Für große Modelle mit dicken Rümpfen, die der Pilot nicht selbst starten kann, oder schnelle Segelflugmodelle bedarf es eines Starthelfers mit guter Wurfkraft.

Nachdem am Hang der Landeanflug in der Regel nicht so gradlinig und weiträumig ausfällt als am Clubflugplatz, ist der Einsatz von guten Landehilfen wie Störklappen in allen Alpinflugmodellen sehr vorteilhaft, da sie die Landung deutlich erleichtern. Natürlich können auch Wölb-/Bremsklappen und aufgestellte Querruder etc. verwendet werden. Segelflugmodelle ohne Landehilfen haben den Nachteil, dass man sie kaum “bremsen“ und langsamer fliegen kann und dadurch Landegeschwindigkeit und die Gefahr von Beschädigungen beim Landen wächst.

Wie die Erfahrung lehrt, benötigt man für den Segelflug am Hang mehrere unter-schiedliche Modelle. Wer also ausreichend Platz zum Transport der Modelle in seinem Wagen hat, sollte immer zumindest ein zweites Modell mitnehmen. Die Entscheidung ob es eher das schnelle oder das langsamere Modell sein soll, muss in Abhängigkeit von der zu erwartenden, sich im Tagesablauf ändernden Windstärke, jeder für sich selbst treffen. Weiteres gilt es bei der Modellwahl zu beachten, dass bedingt durch Böschungswinkel und Form der Hangkante, der Einsatz der Modelle beschränkt wird. Im Gegensatz zu alpinen Hängen sind die Hänge in unserer näheren Umgebung eher flach, sodass bei schwachen Winden meist nur Modelle mit E-Motor eingesetzt werden können. Hochstart ist eine weitere Methode um eine gewisse Ausgangshöhe zu erreichen, jedoch muss das Modell einen Hochstarthaken besitzen und vor dem Flug das Gummiseil aufgebaut werden.

Bei flachen Hängen mit etwas weiter vorne befindlichen Geländekanten ist zu bedenken, dass die eingesetzten Modelle mehr als 2,5m Spannweite haben sollten. Kleinere Segelflugzeuge können nämlich sichtbedingt nicht so weit vor den Hang hinaus geflogen werden, um in den von diesen vorgelagerten Kanten erzeugten Aufwindbereich nutzen zu können.

Für den Alpinflug gibt es im Modellbauhandel ein großes Angebot an geeigneten Modellen. Der Flug mit ausgesprochenen Thermikseglern oder Leichtwindmodellen ist möglich. Alle Allroundmodelle in den verschiedenen Größen lassen sich erfolgreich und problemlos am Hang einsetzen. Auch schnelle Segler und Großsegler auch über 5 Meter Spannweite können geflogen werden. Die Krönung stellen Kunstflugmodelle dar, die natürlich zu den schnell fliegenden Modellen zählen.